Farbe bekennen: Aktion blau-weiß

Farbe bekennen: blau-weiß

„Fuck Israel, tot allen Juden“, ich traute meinen Ohren nicht als uns zwei ca. 8-jährige Mädchen mit Migrationshintergrund in Karlsruhe diese Parolen zuriefen.
Mit unseren Schülern war ich auf dem Weg zu einer, vom Oberbürgermeister aufgerufenen Mahnwache. Mit zwei israelischen Flaggen bestückt liefen wir vom Parkplatz zum Marktplatz. Die Rufe der beiden Mädchen war nur ein Bruchteil negativer und aggressiver Reaktionen auf unserem kurzen Weg, um den Opfern vom 07.Oktober still zu gedenken.
Gestern schlage ich die Zürcher Zeitung* auf und lese entsetzt im Leitartikel „Zehntausende demonstrierten überall in Deutschland“. Allein in Düsseldorf und Berlin waren 26.000 Demonstranten auf den Füßen, die sich auch mit antisemitischen Parolen gegen Israel wandten. Dabei wurden von der Polizei Holocaust negierende Plakate konfisziert.
Die zwei 8-jährige Mädchen sind also lediglich Indikatoren eines Massenprotestes (besser einer „Massenaggression“), welcher pädagogisch der nachwachsenden Generationen mitgegeben wird. Dies ist alarmierend und hat auf deutschen Straßen nichts mehr verloren. Denn auf deutschen Straßen marschierten einst schon mal Tausende gegen die Juden auf. Und weil damals schon die antisemitische Haltung über Parolen und Aufmärsche auch den Kleinsten mitgegeben wurde – ohne dass sie es hätte logisch selbständig erfassen können, ist heute, wie damals Handlungsbedarf!
Es betrifft uns also alle, denn dieser Konflikt ist nicht weit entfernt am östlichen Mittelmeer, nein, er befindet sich auf den Straßen und Gassen Deutschlands und er frisst sich seinen Weg durch Kopf und Herz der Menschen. Aus diesem Grund sehe ich mich aufgefordert darüber zu schreiben.
* Link zum Artikel der Neuen Zürcher Zeitung

 Eine uralte Geschichte 

Wie ich im nächsten Punkt zeigen werde, ist der Antisemitismus eine notwendige Komponente in der Menschheitsgeschichte, an der sich die Geister zu scheiden haben.
Unterdrückung, Denunzierung, Verachtung bis zu Vertreibung, Verfolgung und Vernichtung im Holocaust (beschrieben mit dem Wort „Shoa“) ist ein längst verheißener Prozess in der Menschheitsgeschichte. Bereits Asaf schreibt im Psalm 83,2-5: „Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk, verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen. Sie sprechen: Kommt, wir wollen sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass an den Namen Israel nicht mehr gedacht werde!“
Leider hat auch die Entstehende Kirche vielfach die Bedeutung und Position des Volkes Israels missverstanden und daher Fehl-Theologien wie z.B. die „Ersatztheologie“ entwickelt.

So haben wir heute traurige Kapitel des Antisemitismus in der Geschichte. Einige Ereignisse hier:

  • Versuch der Ausrottung der Juden im persischen Reich. Initiiert durch Haman – Rettung durch die Königin Esther (siehe Buch Esther).
  • Römische Besatzung und Unterdrückung bis zur Tötung vieler Juden in der Zeit von 63 v.Chr. bis etwa 634 n.Chr.
  • Judenpogrom Cordóba 1011 durch die Berber mit 2000 ermordeten Juden.
  • Im nordafrikanischen Fés schlachteten die Berber 1033 unter Tamim 6000 Juden ab.
  • Beim Massaker von Granada 1066 fielen etwa 4000 Juden einem muslimischen Mob zum Opfer.
  • In Verbindung mit den Kreuzzügen wurden im Mittelalter viele Juden in Europa ermordet.
  • Die Ersatztheologie der kath. Kirche brachte vielerorts Verachtung und eine falsche Haltung gegenüber den Juden in der Großkirche auf.
  • Martin Luther verfehlte völlig die immer noch aktuelle Bedeutung und Bestimmung der Juden und bekämpfte sie in seinen Schriften wie u.a. in „Von den Juden und ihren Lügen“.
  • Adolf Hitler führte mit Hilfe der SS und der SA eine systematische und in der Geschichte beispielslose „Säuberung“ semitischen Blutes durch. Er vernichtete auf bestialische Weise über 6 Mio. Juden bis zum letzten Tag, selbst noch als der Krieg schon verloren war.
Dadurch stellen sich folgende drei Fragen:
  • Haben wir unseren Geschichtsunterricht verpasst?
  • Was haben wird aus der Geschichte für unser Heute gelernt?
  • Hat der aufgeklärte Humanismus, angesichts des Straßenbildes dieser Tage, nicht völlig versagt?

 Eine Heilsgeschichte 

Die Frage der Positionierung ist für Christen keine politische Frage, auch keine ethische, soziologische oder ethnologische Frage. Für Kinder Gottes ist die Positionierung zum Volk der Juden eine heilsgeschichtliche Frage und beantwortet sich daher aus dem Wort Gottes, der Bibel.
Nach dem die Menschheit, trotz der Nähe zum Ursprung (der Schöpfung) und damit zum Schöpfer, diesen nicht in Einheit angebetet hat (siehe Röm. 1,20-21), beschritt Gott den Weg über einen Mann des Glaubens, welcher durch Multiplikation, die Glaubensnachfolge an seine Nachkommen weitergab.
So wurde Abraham zum Glaubensvater und Segensträger. Aus Ihm wurde eine Glaubensfamilie und später ein Volk, welches in der Unterdrückung als Sklaven in Ägypten selbst lernen musste die Glaubensnachfolge praktisch zu leben und geführt durch Moses, der Wolkensäule hinterher zu gehen.

In der Wüste proklamierte der Allmächtige, seine längst vollzogene Erwählung aus Liebe –
„Nicht deshalb, weil ihr zahlreicher wärt als alle Völker, hat der HERR sein Herz euch zugewandt und euch erwählt — denn ihr seid das geringste unter allen Völkern, sondern weil der HERR euch liebte …“
(5.Mose 7,7-8)

Weil Gott im Volk Einzug gehalten hatte und so mitten unter ihnen wohnte, erstrahlte (neben etlichen Rebellionsmomenten) dieses Volk in Herrlichkeit. „Denn von den Felsengipfeln sehe ich ihn, und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, ein Volk, das abgesondert wohnt und nicht unter die Heiden gerechnet wird.“ (4.Mose 23,9). Nun führte sie der Herr in das Land, welches ihnen als Heimat versprochen wurde.
Diese Erwählung, in Verbindung mit dem Aufruf zur Glaubensnachfolge, eines Mannes (Abraham), einer Familie (70 Nachkommen, die Ägypten erreichten) und eines Volkes (600.000 Männer + Frauen + Kinder, die aus Ägypten auszogen), steht stellvertretend für Gottes Plan mit der ganzen Welt.
Gott möchte allen Menschen zeigen, dass er auch dich und mich erwählt hat, um in Liebesgemeinschaft zu leben und durch die Sammlung vieler Gläubiger eine Familie und dann ein Volk zu werden, mit dem er in Ewigkeit vereint leben wird.
Um also dem Rest der Welt nun auch die Zeit zu geben sich im Glauben zu sammeln, wie es mit den Juden im Alten Testament passierte, setzte Gott seine „first love“ auf die Seite, um auch allen anderen die Gelegenheit zur rettenden Beziehung mit dem Schöpfer, in Jesus Christus, zu verschaffen. Dies ist die Zeit des Neuen Bundes und dauert immer noch an.
Gottes Plan mit der Menschheit ist genial, aber noch nicht abgeschlossen, wohl aber so, dass am Ende alle mit eingeschlossen sind, die im Glauben den dreieinigen Gott anbeten werden.
So gibt es also eine besondere Überraschung für seine „erste Liebe“, die Juden. Denn Gott hat sie nie aus den Augen verloren und sammelt sie, wie die „Henne ihre Küken“. Der Tag kommt, an dem sie den Messias Jeshua erkennen werden und dann wird er sein erwähltes Volk annehmen und alle Gläubigen aus allen Nationen ebenfalls. So ist die Kirche Jesu weltweit wie der kleine Bruder zum großen Bruder Israel.
Weil also Israel nach wie vor im Plan und der Liebeserwählung Gottes ist, schreibt die Bibel folgendes ganz klar:

„Wer euch (Israel) antastet, der tastet seinen Augapfel an“ Sacharja 2,12.
&
„Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohlgehen, die dich lieben!“ Psalm 122,6

Daraus resultiert: Heilsgeschichtlich würden wir einen bedeutenden Teil unserer eigenen Familie bekämpfen, würden wir uns gegen Israel stellen. Dabei ist nicht die Frage, ob unser „älterer Bruder“ alles richtig oder eben auch etliches falsch macht, denn er bleibt Teil unserer Familie. Und wie das Sprichwort schon sagt: „Freunde kann man sich aussuchen, Geschwister nicht“, so hängt es am Ende nicht an unserer Sympathie, sondern an Gottes Erwählung, die auch mich miteinschließt.

 Eine persönliche Geschichte 

Den Schülern der Life Academy lehre ich u.a. die Wahrheit: „Die Qualität deiner Entscheidung, entscheidet über die Qualität deines Lebens“. Damit wird klar, wie ich mich entscheide und positioniere, wird immer eine Auswirkung auf mein Leben haben. Hier möchte ich Gott zitieren: „Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, so erwähle nun das Leben, auf dass du lebest,…“ (5.Mose 30,19).
Es ist also relevant wie ich mich in dieser Frage persönlich entscheide. Und ich möchte nicht allein aus dem egoistischen Motiv, von Gott gesegnet zu werden, Position beziehen als viel mehr aus Liebe zum Teil meiner geistlichen Familie! Fakt ist: Neutralität ist hier fehl am Platz.
Im Nationalsozialismus war der wissende Neutrale genauso mitschuldig wie der aktiv handelnde Antisemit sich schuldig machte. Wir werden an dieser Entscheidung und Positionierung zum persönlichen Segen oder Fluch für unsere Geschichte handeln.

 Unsere Entscheidung und unser Aufruf 

Während in diesen Tagen die Welt in Flammen steht und das Feuer von Hass und Lieblosigkeit frisst, möchten wir aufstehen und unseren Platz an der Seite Israels einnehmen.

 Es ist an der Zeit Farbe zu bekennen: blau-weiß!  Sich an die Seite der Juden zu stellen, wissend, dass passiert was verheißen ist!

Daher konstatiere ich hier:

Die Mühle Weingarten e.V. sowie aller Mitarbeiter und Amtsträger, stehen uneingeschränkt hinter Israel und allen Juden, wo immer sie sich in dieser Welt befinden. Wir segnen sie und beten für sie und wo möglich möchten wir ihnen Gutes tun. Antisemitismus wird von uns nicht toleriert und wir stehen aktiv dagegen auf!
Zudem sehen wir die Juden als das von Gott aus Liebe erwählte Volk (5.Mose 7,6-8; 2.Mose 19,5) um an ihm der Welt vorzuführen, dass er so jeden Menschen liebt und annehmen möchte, wenn sich das Individuum umkehrt und den einen wahren Gott im Vertrauen anruft. Gottes Plan ist weder mit den Juden noch mit dem Rest der Welt abgeschlossen. Wir befinden uns mitten im Prozess der letzten Kapitel vor der Wiederkunft Seiner Majestät, dem König aller Könige, Jeshua HaMashiach/Jesus Christus.
Es ist mir eine Ehre in diesen Tagen leben zu dürfen und meine Stimme zum Plan Gottes und zu seiner Erwählung zu erheben.
Wir haben die Flagge Israels an der Mühle angebracht und Farbe bekannt: blau-weiß! Ich ermutige euch es uns nachzutun und dafür zu sorgen, dass an Kirchen, Gemeindehäusern, an Zäunen und in Autos… die Flagge gehisst wird. Dies ist ein Bekenntnis, welches Deutschland und die Welt heute sehen muss!
Mit dem Leitmotto der Bekennenden Kirche (zu der Dietrich Bonhoeffer gehörte) wünsche ich euch Gottes Segen und Mut zum Bekenntnis,

Teneo quia teneor – ich halte aus/ ich halte stand, denn ich werde gehalten.

euer Stefan Lepp

 Wer möchte mitmachen bei der Aktion blau-weiß? 

Wenn ihr eine Israel-Flagge besitzt, dann hängt diese Flagge sichtbar auf. Geht aktiv auf eure Gemeindeleitung, Pastoren, Bürgermeister, etc. ... zu und ermutigt sie ihre Solidarität zu Israel zu zeigen.
Falls ihr keine Flagge habt, dann schicken wir euch gegen eine Spende von ca. 20,- Euro eine Israel Flagge (Größe 90x150cm) zu. Schickt uns eine E-Mail mit Anzahl und Postadresse an info@diemuehle.org und überweist den Betrag (Betreff: blau-weiß + Name). Ihr bekommt die Flagge dann auf dem Postweg zugesandt. Im Betrag enthalten sind eine Flagge und Versandkosten. Jeder Euro mehr, wird für einen voraussichtlichen Hilfseinsatz für Israel verwendet.

Anmerkung gegen Missverständnisse:

  • Wir sind immer für das Leben unabhängig der Herkunft, Nationalität, des Geschlechts oder Alters.
  • Jeder Mensch ist von Gott geschaffen und geliebt und erhält seinen Wert und Identität daher von seinem Schöpfer.
  • Jeder Mensch trägt Verantwortung für seine Entscheidungen, sein Handeln, seine Positionierung und seine Glaubensentscheidungen.
  • Israel, sowie jede andere Regierung ist fehlerhaft und darf daher in seiner Staatsführung durchaus kritisiert und korrigiert werden.
  • Deutschland und jeder deutsche Staatsbürger (auch wenn er anderer Herkunft ist) trägt eine besondere Verantwortung und Verpflichtung aufgrund der Nationalsozialistische Geschichte und des damals passierten Holocausts.
  • Die Muslime als Menschen sind in der Diskussion gesondert von der Ideologie und Lehre des Islams zu betrachten.